KINDEROSTEOPATHIE
Osteopathie ist keine medizinische Methode, die einzelne Technik anbietet, sondern eine, die zu einem lebendigen, individuellen therapeutischen Handeln führt. Nach meiner tiefen Überzeugung bildet daher bei der Behandlung von Kindern nur eine Diagnose, die die leiblichen und seelisch-geistigen Aspekte des Kindes brücksichtigt und seine Gesamtentwicklung im Auge hat, eine tragfähige Grundlage für die Entscheidung, welches Therapieverfahren in der jeweiligen indiviuellen Situation das angemessene ist. Es scheint mir eine unabdingbare Vorraussetzung für diesen wichtigen Prozess zu sein, sich Momente innerer Ruhe zu verschaffen un zu lernen, in diesen Augenblicken das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden, denn wir stehen in der Medizin permanent in bedrängenden, mit dem „Akut des Hrutigen“ versehenen Situationen die ein Handeln aus Geistgegenwart heraus erforden. Von uns sind also Eigenschaften bezüglich Lebenshaltung und Charakter gefordert, die über ein therapeutisches Basiswissen hinausgehen. Ich glaube, das ein Therapeut heute nicht umhin kommt, sich aktiv um die Ausbildung diese Fähigkeiten zu bemühen. Der gesunder Menschenverstand reicht dabei nicht aus.
Peter Altmeyer, Vorraussetzungen für das osteopathische Behandeln von Kindern
Anwendungsgebiete der Osteopathie
Osteopathie kann grundsätzlich bei allen Funktionsstörungen des Körpers angewandt werden, egal wie lange diese schon bestehen. Altersbeschränkungen gibt es keine.
Verspannungen und Rückenschmerzen
Allgemein gilt: Jedes lebende Gewebe kann osteopathisch behandelt werden. Dazu gehören zum Beispiel Verspannungen oder Verletzungen des Skeletts und der dazugehörigen Muskeln und Bänder, Bandscheibenvorfall, Hexenschuss, Folgen von Unfallverletzungen und Kiefergelenksprobleme.
Auch für Säuglinge geeignet
Auch Tinnitus, Verdauungsprobleme, Inkontinenz und prämenstruelle Beschwerden können osteopathisch behandelt werden. Säuglinge und Kinder mit Problemen, die auf Traumata bei der Geburt oder später zurückgehen, zählen zu den typischen Patienten für die Osteopathie.
Grenzen der Osteopathie
Die Osteopathie hat da ihre Grenzen, wo die Selbstheilungskräfte des Körpers nicht ausreichen. Bei schweren und/oder akuten Erkrankungen sollte man immer zu einem Schulmediziner gehen. Die Osteopathie ist auch keine Notfallmedizin, kann also bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall nicht lebensrettend eingreifen. Offene Wunden, Brüche, Verbrennungen und andere Verletzungen müssen auch immer erst von einem Arzt behandelt werden. Ebenso gehören psychische Erkrankungen wie Depressionen nicht in die Hand eines Osteopathen. Bei vielen der hier genannten Beschwerden kann sich aber eine osteopathische Behandlung als Begleittherapie anbieten. So kann sich zum Beispiel der sanfte Hautkontakt bei Depressionen durchaus positiv auswirken.
Ist aber die Ausgleichsfähigkeit des Körpers erschöpft, dann genügt schon ein kleiner physischer oder psychischer Einfluß, um unverhältnismäßig starke Reaktionen hervorzurufen. Diese können dann an einer ganz anderen Stelle des Körpers auftreten. So kann beispielsweise ein Luftzug oder eine ungeschickte Bewegung einen Hexenschuß provozieren. Oft liegt also die Lösung für Beschwerden nicht dort, wo wir Schmerzen empfinden. Spätestens hier setzt die Aufgabe des Osteopathen an. Mit seinen feinfühligen und geschulten Händen kann der Osteopath Funktionsstörungen ertasten, die sich Ihm in Form von Bewegungseinschränkungen zeigen. In dem er mit seinen Händen die Bewegungseinschränkungen löst, hilft er dem Körper Funktionsstörungen zu beheben. Der Osteopath leistet damit Hilfe zur Selbstheilung, denn durch die wiederhergestellte Bewegung befreit und unterstützt er unsere Selbstheilungskräfte die so der gestörten Struktur zu ihrer normalen Funktion zurückverhelfen. Hierbei dringt er von den Symptomen zu den Ursachen der Beschwerden vor und ordnet jede Störung und deren Behandlung in die Bewegungszusammenhänge des gesamten Organismus ein.