OSTEOPATHIE
„Der Schmerz kommt nicht immer von dort, wo der Patient ihn spürt“, weiß Osteopathie Arzt Dr. Hans-Christian Hogrefe. „Mein gesamter Körper funktioniert ähnlich wie ein Spinnennetz. Ziehe ich oben an, schwingt es unten mit. Alles ist miteinander verbunden. So richtig begriffen habe ich das aber erst in einem Gespräch mit meinem Osteopathen“, sagt Edeltraud B. Sie litt unter heftigen Verspannungen und Kreuzschmerzen. Eines Tages hatte sie Schwierigkeiten, den Mund weit zu öffnen. Das rechte Kiefergelenk sperrte. Anstatt den Kiefer zu behandeln, griff der Osteopath Dr. Hans-Christian Hogrefe vom Klinikum Bad Bergzabern mit starkem Druck unter den linken Rippenbogen und löste das Problem.
DIE HÄNDE DES OSTEOPATHEN ARBEITEN WIE SENSOREN
„Der Schmerz kommt nicht immer von dort, wo der Patient ihn spürt.
So können Wirbelsäulenbeschwerden durch eine eingeschränkte Beweglichkeit der Niere oder durch das Umknicken des
Fußknöchels verursacht werden. Die Aufgabe des Osteopathen ist es also, wie ein Detektiv die Puzzleteile zusammenzutragen
und Beschwerden auf ihren Ursprung zurückzuverfolgen, um sie mit bestimmten Techniken zu lindern oder zu beheben“,
erklärt der Chefarzt und Orthopäde Hogrefe. Seine Hände arbeiten wie Sensoren, die sogar die Eigenbewegungen der inneren
Organe beim Patienten erspüren. Alles andere auch, was dazugehört:
Haut, Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke, Blutgefäße, innere Organe sowie die Eingeweide nebst Blutgefäßen, Lymphbahnen und Nerven.
Ein Ziel: Die natürliche Beweglichkeit wiedergewinnen
.
Anwendungsgebiete der Osteopathie
Osteopathie kann grundsätzlich bei allen Funktionsstörungen des Körpers angewandt werden, egal wie lange diese schon bestehen. Altersbeschränkungen gibt es keine.
Verspannungen und Rückenschmerzen
Allgemein gilt: Jedes lebende Gewebe kann osteopathisch behandelt werden. Dazu gehören zum Beispiel Verspannungen oder Verletzungen des Skeletts und der dazugehörigen Muskeln und Bänder, Bandscheibenvorfall, Hexenschuss, Folgen von Unfallverletzungen und Kiefergelenksprobleme.
Auch für Säuglinge geeignet
Auch Tinnitus, Verdauungsprobleme, Inkontinenz und prämenstruelle Beschwerden können osteopathisch behandelt werden. Säuglinge und Kinder mit Problemen, die auf Traumata bei der Geburt oder später zurückgehen, zählen zu den typischen Patienten für die Osteopathie.
Grenzen der Osteopathie
Die Osteopathie hat da ihre Grenzen, wo die Selbstheilungskräfte des Körpers nicht ausreichen. Bei schweren und/oder akuten Erkrankungen sollte man immer zu einem Schulmediziner gehen. Die Osteopathie ist auch keine Notfallmedizin, kann also bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall nicht lebensrettend eingreifen. Offene Wunden, Brüche, Verbrennungen und andere Verletzungen müssen auch immer erst von einem Arzt behandelt werden. Ebenso gehören psychische Erkrankungen wie Depressionen nicht in die Hand eines Osteopathen. Bei vielen der hier genannten Beschwerden kann sich aber eine osteopathische Behandlung als Begleittherapie anbieten. So kann sich zum Beispiel der sanfte Hautkontakt bei Depressionen durchaus positiv auswirken.
Ist aber die Ausgleichsfähigkeit des Körpers erschöpft, dann genügt schon ein kleiner physischer oder psychischer Einfluß, um unverhältnismäßig starke Reaktionen hervorzurufen. Diese können dann an einer ganz anderen Stelle des Körpers auftreten. So kann beispielsweise ein Luftzug oder eine ungeschickte Bewegung einen Hexenschuß provozieren. Oft liegt also die Lösung für Beschwerden nicht dort, wo wir Schmerzen empfinden. Spätestens hier setzt die Aufgabe des Osteopathen an. Mit seinen feinfühligen und geschulten Händen kann der Osteopath Funktionsstörungen ertasten, die sich Ihm in Form von Bewegungseinschränkungen zeigen. In dem er mit seinen Händen die Bewegungseinschränkungen löst, hilft er dem Körper Funktionsstörungen zu beheben. Der Osteopath leistet damit Hilfe zur Selbstheilung, denn durch die wiederhergestellte Bewegung befreit und unterstützt er unsere Selbstheilungskräfte die so der gestörten Struktur zu ihrer normalen Funktion zurückverhelfen. Hierbei dringt er von den Symptomen zu den Ursachen der Beschwerden vor und ordnet jede Störung und deren Behandlung in die Bewegungszusammenhänge des gesamten Organismus ein.